Unser Berufsalltag ist von Digitalisierung und Automatisierung geprägt, Prozesse werden immer schneller und effizienter, verlieren jedoch an Flexibilität und Individualität. So individuell wie unsere Kunden, so individuell sind auch die Lösungen für sie. Ohne kompetente Ansprechpartner bei unseren Partnern, die durch persönlichen Einsatz bei Abweichungen unterstützen, hätten wir als FiNUM. wenig Erfolg. Diese Menschen, die für uns den Unterschied machen, möchten wir Ihnen in dieser Interviewreihe vorstellen.

 

Alexander Ofenböck, 35 Jahre jung, Gruppenleiter Privatgeschäft bei VAV

 

Martin: Lieber Alex, grüß Dich! Schön, dass du dir heute die Zeit für ein Interview nimmst. Bitte stell dich vor, als würden wir uns heute zum ersten Mal treffen.

Alexander: Vielen Dank für die Einladung! Ich freue mich sehr heute hier sein zu dürfen und Teil dieser großartigen Interviewreihe zu sein. Ja, also mein Name ist Alexander Ofenböck. Ich bin 35 Jahre jung und verantworte das Produktmanagement Privatgeschäft bei der VAV-Versicherung, sprich ich kümmere mich um die stetige Weiterentwicklung der Sparten und Tarife in diesem Bereich. „Kümmern“ ist aus meiner Sicht das richtige Wort (lacht).

Martin: (lacht) Dazu kommen wir dann noch. Erzähl mir bitte vorher noch etwas über deinen Werdegang. Wie kommt es, dass du heute in dieser Funktion bist?

Alexander: Nach der Schule habe ich bei einer österreichischen Versicherung begonnen. Dort war ich insgesamt sieben Jahre in der Versicherungstechnik Privatgeschäft tätig. Nach einigen Jahren hat man mich dann zusätzlich als Schnittstelle in die IT und Systembetreuung eingesetzt. Dort konnte ich mir bis heute eine wichtige Affinität in diesem Bereich aneignen, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Dann, nach sieben Jahren habe ich zur VAV gewechselt, wo ich jetzt auch schon im siebten Jahr bin. Begonnen habe ich als Produktmanager für Privatgeschäft, nach drei Jahren betreute ich den gesamten Privatkundenbereich, also Eigenheim-/Haushalt, Privathaftpflicht, Privatrechtschutz, KFZ und Unfall.

Martin: Da möchte ich gerne gleich fachlich einhaken. Wie prognostizierst du die Entwicklung der privaten Sachversicherungssparten? Nimm als Beispiel die Eigenheim-/Haushaltsversicherung. Am heutigen Tag überschlagen sich die Medien mit den gigantischen Unwetterschäden in der Steiermark und in Kärnten.

Alexander: Wie du sagst, das Thema Naturkatastrophendeckung wird uns die nächsten Jahre bzw. auch die nächsten Jahrzehnte maßgeblich begleiten. Die Schäden nehmen enorm zu und sind kaum noch berechenbar. Wir brechen mittlerweile die Berechnungsmethodik auf Postleitzahlen herunter, um eine möglichst treffsichere Prämie zu erhalten. Der sogenannte „Datenpool“ aus mehreren Versicherern hilft uns hierbei. Im Moment können wir also neben der Grunddeckung auch eine erhöhte Deckung bis zu 30% der Versicherungssumme standardisiert im Naturkatastrophenbereich anbieten, Individualquotierungen sind selbstverständlich auch möglich. Die Schadenentwicklung wird sich noch zeigen.

Martin: Jetzt ins Blaue gesprochen, denkst du die Naturkatastrophendeckung wird z.B. in 5 Jahren überhaupt noch ein versicherbares Risiko in Österreich sein?

Alexander: Das wird sehr stark von den Rückversicherungsverträgen abhängig sein. Die Rückversicherer sind hier sehr vorsichtig geworden. Als Erstversicherer selbst zahlen wir hier immer höhere Prämien und werden auch immer höhere Selbstbehalte tragen müssen. Irgendwann müssen wir dann auch entscheiden, ob wir das Naturkatastrophenrisiko überhaupt noch sinnvoll abbilden wollen bzw. können. Für unsere Versicherungsnehmer ist diese Deckung selbstverständlich essenziell. Ob sie das Prämienäquivalent aufwenden wollen, ist dann eine andere Frage, vor allem in gefährdeten Regionen. Aus meiner Sicht wäre eine vollumfängliche Versicherung der Naturkatastrophendeckung analog zu Leitungswasserschäden wünschenswert. Meiner Einschätzung nach wird die Sparte Sturm die derzeitig führende Sparte Leitungswasser in Schadenfrequenz und Schadenhöhe in naher Zukunft überholen.

Martin: Da sind wir jetzt sehr schnell in eine fachliche Tiefe gekommen. Wenn du auch an die anderen, von dir verantworteten Sparten denkst, stellst du ähnliche Prognosen?

Alexander: Das Sorgenkind wird sicherlich die KFZ-Versicherung bleiben. Die Dumpingprämien verschwinden vom Markt einfach nicht. Mit enorm steigenden Werkstättenpreisen wird kein Versicherer mit diesem Prämienniveau die Sparte KFZ-Kaskoversicherung rentabel betreiben können. Hier müsste die Branche gesamtheitlich agieren, dies ist jedoch aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Persönlich spannend finde ich Tarifkalkulationen rund um das kommende Thema „automatisiertes Fahren“ oder generell Elektromobilität.

Martin: Was macht Alexander Ofenböck eigentlich, wenn er sich nicht gerade über Tarife den Kopf zerbricht?

Alexander: (lacht) Du wirst jetzt gleich lachen, aber ich bin leidenschaftlicher Kleingärtner. Ich besitze einen kleinen Garten in einer Siedlung, den ich auch ganzjährig bewohne und pflege. Das ist für mich der perfekte Ausgleich zum Arbeitsalltag in der Stadt.

Martin: Wie? In so einem klassischen Kleingartenverein voller Pensionisten wie man sich das vorstellt? (lacht)

Alexander: (lacht) Ja genau, wir drücken dort den Altersdurchschnitt ganz schön, aber mir gefällt es. Man trifft sich gemütlich auf einen Spritzer mit den Nachbarn und plaudert über den Alltag und das Leben, der Schmäh kommt nicht zu kurz. Der Garten hat auch die perfekte Größe. Sonst bin ich ein großer Fan der Kulinarik und liebe es zu verreisen.

Martin: Wohin verschlägt es dich denn da so?

Alexander: Mittlerweile ist meine Lieblingsregion mit Abstand die Ostküste der USA. Da fliege ich für gewöhnlich nach Miami, borge mir dann gerne ein Mietauto aus und fahre einfach die Küste hinunter. Das ist wie eine andere Welt, die Kultur, die Kulinarik, die Lebenseinstellung, mir gefällt es einfach. Wenn ich in dann z.B. in Key West bin, ist für mich die Welt in Ordnung. Mindestens 2 Wochen Ostküste gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin in den USA im Jahr ist eine Wunschvorstellung für mich.

Martin: Jetzt bist du Mitte 30 und im besten Karrierealter, wo siehst du dich in den nächsten fünf Jahren neben Kleingartenkönig und Reisen?

Alexander: Karrieretechnisch möchte ich mich auf alle Fälle weiterentwickeln. Wir haben großes Potential und ich möchte gerne persönlich mithelfen die PS auf die Straße zu bringen. Mir ist völlig bewusst, dass wir als kleiner Versicherer einer von vielen am Markt sind. Dementsprechend ist es umso wichtiger, unsere Stärken zu forcieren um als Marktteilnehmer für unsere Partner relevant zu bleiben bzw. relevanter zu werden. Persönlich möchte ich hochqualitative Produkte entwickeln und gleichzeitig die Abwicklung dieser möglichst effizient gestalten. Alternativ spiele ich mich aber auch mit dem Gedanken in die Endkundenberatung zu gehen.

Martin: (lacht) Zweiteres darf bitte nicht passieren, wir brauchen dich exakt dort, wo du bist oder alternativ gerne auch in einer noch wichtigeren Rolle. An der Stelle auch ein herzliches Dankeschön für deinen persönlichen Einsatz rund um unsere Partnerschaft. Es ist kein Geheimnis, dass ohne dich keine Partnerschaft zwischen VAV und FiNUM. denkbar wäre. Du bist das klassische Beispiel für einen Menschen, der den Unterschied macht. Also das, worum es in dieser Interviewreihe geht.

Alexander: Vielen Dank für das Kompliment, das möchte ich gerne zurückgeben. Ich kann mich noch gut an unseren Start erinnern, der war damals mehr als holprig. Mittlerweile haben wir partnerschaftlich mit unseren Sonderlösungen einen Weg gefunden gemeinsam gesund zu wachsen. Ein paar tausend Verträge, ein schönes siebenstelliges Prämienvolumen bei sauberen Schadensätzen sind das Ergebnis. FiNUM. hat für mich mittlerweile eine Vorreiterrolle unter den Maklern übernommen. Die innovative Betrachtung von Produkt, Prozess und Vertrieb hilft uns am Gesamtmarkt, dafür bin ich auch persönlich in der Produktentwicklung sehr dankbar.

Martin: Herzlichen Dank, das ist schön zu hören. Tatsächlich bemühen wir uns sehr stark den ursprünglichen Versicherungsgedanken wieder vermehrt aufleben zu lassen. Also existenzielle Großschäden außerordentlich gut zu versichern, Klein- und Frequenzschäden durch die konsequente Empfehlung von z.B. hohen Selbstbehalten und ähnlichen Maßnahmen aus unserem Bestand fernzuhalten. In der Sparte Eigenheim-/Haushalt z.B. ist das Kleinglas um 120€, über den Versicherungsvertrag abzuwickeln, für unsere Kunden definitiv nicht so relevant wie eine gute Bedingung z.B. in der Sparte Leitungswasser, wie unser gemeinsamer Großschaden über einen sechsstelligen Eurobetrag derzeit belegt. Schön wenn wir diesen Weg gemeinsam weiterverfolgen und für alle Seiten ein sauberes und profitables Geschäft abbilden können.

Alexander: Dem kann ich nur zustimmen, das ist auch mein persönliches Ziel in der Partnerschaft zwischen FiNUM. und VAV.

Martin: Damit würde ich nun schließen, vielen Dank für das spannende Gespräch. Darf ich dich jetzt bei einem deiner Hobbys unterstützen und dich zum Essen einladen?

Alexander: Na aber fix doch, was für eine Frage.