Stetig steigende Mieten, lang anhaltende Niedrigzinsen, der Wunsch in den eigenen 4 Wänden zu leben. Vieles spricht für die Aufnahme eines Kredits, um sich ein Haus oder Wohnung zu finanzieren. Wer mit diesem Gedanken spielt, wird sich bei der Suche nach der passenden Immobilienfinanzierung auch mit Zinsmodellen beschäftigen müssen.

Fragen über Fragen:

  • Variabler Zinssatz oder fixer Zinssatz?
  • Welches Zinsmodell ist das Richtige für mich?
  • Wo liegen die Vor- und Nachteile?

Sie schließen einen Wohnungs- oder Hauskredit für mehrere Jahrzehnte ab. Keine leichtfertige Entscheidung. Da möchten Sie bei der Auswahl des Zinsmodells keinen schwerwiegenden Fehler begehen.

In unserem Blogbeitrag stellen die Berater von FiNUM variable und fixe Zinsen beim Kredit gegenüber. Ein spezieller Fragenkatalog wird Ihnen helfen, eine gute Entscheidung zu treffen.

Zinsmodell #1: Variable Zinsen

Von variablen Zinsen wird gesprochen, wenn sich die Zinsen während der vereinbarten Laufzeit verändern können. Der Zinssatz passt sich dem aktuellen Leitszinssatz an, dadurch verändern sich auch Ihr Kreditraten. Sie können steigen oder fallen, je nachdem welcher Referenzzinssatz hinterlegt ist.

Der Euribor-Zinssatz ist der vorherschende Referenzzinssatz in der Euro-Region. Das gängige Modell ist der 3-Monats-Euribor.
Wie sich der variable Zinssatz berechnet? Die Summe aus Referenzzinssatz und Marge (=Aufschlag der Bank) ergibt den variablen Zinssatz.

Vor- und Nachteile des variablen Zinssatzes:

Vorteil #1: von der Niedringzinsphase profitieren
Die Zinsen sind so gering wie noch nie. Solange der Referenzzinsatz niedrig ist, bleibt auch die Zinsbelastung und dementsprechend die monatliche Kreditrate.

Vorteil #2: keine Extra-Kosten bei Sondertilgungen
Bei der Rückzahlung des Kredits sind Sie flexibel. Sie haben Geld angespart? Dann können vorzeitige Tilgungen (sog. Sondertilgungen) jederzeit, in jeder Höhe tätigen. Es werden Ihnen keine Mehrkosten von der Bank auferlegt

Nachteil #1 Gewisses Risiko
Die Zinsen können steigen und damit auch die monatlichen Kosten der Finanzierung. So kann es sein, dass Sie am Ende mehrzurückbezahlen als ursprünglich angenommen.

Zinsmodell #2: Fixer Zinssatz

Fixzinssatz bedeutet, dass sich die Zinsen für die Zeit der Fixierung nicht verändern. Die Zinsen können weder steigen noch sinken, auch wenn sich das allgemeine Zinsniveau verändert. Ihre Kreditraten bleiben ab Abschluss des Kreditsvertrags monatlich gleich.

Die Zinsbindungsdauer beläuft sich auf 5, 10, 15, 20, 25 oder 30 Jahre. Ist die Kreditlaufzeit länger angesetzt, so erhalten Sie für die Restlaufzeit einen variablen Zinssatz.

Vor-und Nachteile des fixen Zinssatzes:

Vorteil #1 Sicherheit & Planbarkeit
Arbeitslosigkeit, Unfall, Kurzarbeit – Gründe, die schnell dazu führen, dass in einem Haushalt ein Teil des EInkommens wegfällt oder sich verringert. Mit einem fixen Zinssatz haben Sie die Sicherheit, dass sich Ihre Kreditrate nicht verändert. Sie können so mögliche Szenarien miteinplanen und vorsorgen.
Ein weiteres Plus: Schließen Sie Ihren Kreditvertrag in einer Niedrigzinsphase ab, sichern Sie sich diese günstige Konditionen langfristig.

Nachteil #1: Höhere Raten
Sie profitieren von der Zinssicherheit. Eine solche Sicherheit hat aber ihren Preis. Die Bank möchte sich vor möglichen Zinsschwankungen absichern. Daher sind die fixen Zinser höher als die variablen.

Nachteil #2: Extra Kosten bei Sondertilgungen
Es steht Ihnen frei bei einem Kredit mit Fixzinssatz frühzeitige Tilgungen vorzunehmen. Die Bank wird Ihnen eine Pönale von 1% des frühzeitig getilgten Betrags verrechnen. Eine pönalfreie Tilgung ist bis 10.000€ pro Kalenderjahr ist bei dem Großteil der Banken vorgesehen.

An einem Beispiel erklärt:
Familie A hat sich im Jahr 2021 9.000€ auf die Seite gelegt. Familie B 15.000 €. Beide Familie möchten mit diesem Ersparten deren Kredite frühzeitig tilgen.

Familie A ist unterhalb der Grenze von 10.000 €. Sie zahlt keine Pönale.
Familie B ist oberhalb der Grenze von 10.000 €. Sie zahlt eine Pönale iHv. 150 €

Variable oder fixe Zinsen beim Kredit: Ein Fragenkatalog kann Ihnen bei der Entscheidung helfen

Die Berater von FiNUM wissen, dass potenziellen Kreditnehmern die Entscheidung zwischen variablen und fixen Zinsen schwerfällt.  Um Ihnen die Entscheidung zu vereinfachen, haben wir einen Fragenkatalog für Sie zusammengestellt:

Frage 1: Sie möchten von den niedrigen Zinsen profitieren? Je geringer die Kreditrate, desto besser?
Frage 2: Beim Gedanken, dass die Zinsen wieder steigen könnten, brechen Sie nicht in Schweiß aus?
Frage 3: Sie haben genügend Reserven bzw. können mit Ihrem Gehalt auch höhere Kreditraten stemmen?
Frage 4: Sie legen sich immer wieder höhere Summen auf die Seite, da Sie vorhaben den Kredit mit Sondertilgungen zu verkürzen?

Beantworten Sie die Fragen mit Ja, wird ein variabler Zinssatz eher das Richtige für Sie sein.

Sollten Sie keine bzw. nur einen Teil der Fragen mit Ja beantwortet haben, stellen Sie sich zusätzlich diese Fragen:

Zusatzfrage 1: Ihnen bereitet die momentage Lage am Finanzmarkt Sorgen? Sie sind absolut sicher, dass die Zinsen bald wieder in die Höhe schnellen?
Zusatzfrage 2: Sie zahlen lieber 100-200€ mehr im Monat, haben aber dafür die Sicherheit, dass die monatliche Rate sich nicht verändert?
Zusatzfrage 3: Sie haben wenige, bis gar keine Reserven?

Sie haben diese Fragen mit Ja beantwortet? Dann lieber Finger weg vom variablen Zinssatz und eher einen Kredit mit fixen Zinssatz nehmen.

Wichtig: Dieser vereinfachte Fragenkatalog soll Ihnen einen groben Überblick gebe, welches Zinsmodell besser zu Ihnen passt. Es ersetzt aber keine individuelle Beratung!

In einer Beratung haben Sie die Möglichkeit, einem Experten Ihre individuelle Lage zu schildern. Ein erfahrener Finanzberater wird Ihre Situation genau analysieren und mit Ihnen jene Lösung finden, die für Ihre persönliche und finanzielle Lage am geeignetsten ist. Sei es ein variabler oder fixer Zinssatz.

Bei FiNUM nehmen sich unsere Top-Berater bei einer kostenlosen Erstberatung Zeit für Ihre Anliegen und Fragen. Zögern Sie nicht und vereinbaren Sie einen Termin bei uns.

Sie erreichen uns via Telefon (01 53419-90), via E-Mail (website@finum.at) und via Kontaktformular (klicken Sie hier!)

P.S.: Sie möchten wissen, was Sie bei der Immobilienfinanzierung neben dem passenden Zinsmodell noch beachten müssen? Dann haben wir den richtigen Beitrag für Sie: “6 Tipps für Ihre Immobilienfinanzierung: Das müssen Sie beachten

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